| |

Mit dem Mountainbike von Lindau über die Bielerhöhe nach Wolfratshausen

Im Jahr 2002 hat eine Gruppe der Jedermänner vom TV Sulzbach-Rosenberg zum ersten mal die Alpen  mit dem Mountainbike überquert. Die Tour ging vom Tegernsee nach Bibione.

Die beiden Jedermänner, Heinrich Beer und Dietmar Kraus, fanden seitdem viel Spaß beim „Quäldich„ von Alpenpässen, so dass sie beschlossen, in jedem Jahr eine besondere Radtour durchzuführen.

Zum 15-jährigen Jubiläum ihrer Radtouren wollten sie zum zweiten mal die Silvretta Hochalpenstraße, eine der Traumstraßen der Alpen, diesmal von West nach Ost befahren. Im Jahr 2015 fuhren sie, vom Kaunertaler Gletscher kommend, von Landeck über die Bielerhöhe nach Lindau. Für Radfahrer ist  die schönere Strecke sicherlich der Anstieg von der Westseite aus Vorarlberg mit den 34 Serpentinen. Von Bludenz führt die Straße immer leicht ansteigend über Schruns, St. Gallenkirch, Gaschurn zum eigentlichen Startort Partenen.

Die beiden Jedermänner fahren auch diese Tour nur mit Muskelkraft, ohne E-Motor. Ca. zwei drittel der Radfahrer die sie überholt haben, außer Rennräder, fuhren bereits alle mit E-Motor.           

Etappe 1: Lindau – Schruns 94 km

Die Wetterprognose war gut und sie starteten am 03. Juli 2017 um 4.35 Uhr ab Bahnhof Sulzbach mit einem Sparticket der Bahn mit 49,50 € + 18,- € für die Fahrräder.

Nach dreimaligen Umsteigen waren sie bereits um 10.00 Uhr in Lindau. Am Vormittag hatte es in Lindau noch geregnet, es war noch wolkig aber trocken.

Sie wollten noch ca. 90 km radeln. Die Tour verlief von Lindau am Bodenseeufer entlang bis Bregenz, weiter auf dem Rheinradweg bis Meiningen und dann entlang der Ill weiter über Feldkirch, Bludenz nach Schruns. Der Radweg war sehr gut ausgeschildert und sie konnten sich an viele Merkmale der Strecke erinnern.  Um ca. 17.00 Uhr erreichten sie Schruns.

Aufstieg ges.: 472 m / max.Höhe: 708 m / Fahrzeit netto: 5.33 Std.

Etappe 2: Schruns – See  74 km

Auf einem gut ausgebauten und markierten Radweg ging es am nächsten Morgen Richtung Partenen. Um 11.30 Uhr standen wir am Beginn der Silvretta-Hochalpenstraße.   Am Ortsausgang ist eine Tafel mit der Aufschrift „Beginn der Silvretta-Hochalpenstraße“angebracht.

Gleich dahinter ist die Mautstelle, Radfahrer sind frei. Partenen liegt auf einer Höhe von 1051 Meter und es geht von hier in 34 Kehren und  15 km auf die Bielerhöhe mit einer Steigung von 10 – 12 % auf 2032 Meter. Es war fast wolkenlos mit einer Temperatur von 29 Grad. Man musste immer wieder mal stehen bleiben, um einen Blick auf die herrliche Bergwelt und zurück auf die bereits geschafften Kehren zu werfen.

Wie schon vor zwei Jahren war am Vermunt – Stausee immer noch die große Baustelle in Betrieb. Hat man den Stausee passiert sind nur noch wenige Kehren zu überwinden, bis man nach einem langen aufsteigenden Stück die Passhöhe erreicht.

Die Silvretta – Hochalpenstraße ist mit eine der schönsten Passstraßen der Alpen, denn sie bietet dem Radfahrer alles, was er von einem Pass erwartet: Höhenmeter (von Partenen aus), steile Abschnitte, Flachstücke zum Erholen, gut geteerter Belag, Serpentinen und eine herrliche Landschaft mit hohen Gipfeln, saftigen Wiesen, grünen Wäldern und zwei großen Stauseen. Nimmt man alle Faktoren zusammen, gehört die Silvretta – Hochalpenstraße auf jeden Fall zu den Pässen, die man einmal gefahren sein muss.

Die Abfahrt nach Galtür mit wenigen Serpentinen war einfach zu fahren. Über Ischgl und Kappl war der Ort See das Ziel für diese Etappe.

Aufstieg ges.: 1390 m / max.-Höhe:     2032 m / Fahrzeit netto: 5,30 Std.

Etappe 3:  See – Leutasch  92 km

Das Etappenziel für diesen Tag war Leutasch. Die Strecke Landeck – Imst – Telfs- sind sie schon mehrmals gefahren. Sie wollten diesmal von Imst über Nassereith auf den Obsteig, das Mieminger Gebirge nach Telfs fahren. Es war wieder sehr sonnig und heiß.

Start 9.15 Uhr. Es geht flott, immer bergab durch das Trisannatal Richtung Landeck. Am Zusammenfluss der Rosanna und Trisanna unterqueren sie das riesige Trisannaviadukt der Eisenbahn und durchfahren anschließend einen längeren Tunnel (Lawinenschutz). Von Pians sind es nur noch ein paar Kilometer nach Landeck.

In Imst treffen sie auf mindestens 30 Rafting Boote die auf dem Inn durch die Imster Schlucht bis Haiming paddeln. Der Radweg von Imst über Nassereith zum Obststeig ist abwechslungsreich, auf und ab,und Bundesstraße. In Telfs ging es bei 33 Grad erneut zum Anstieg nach Leutasch. In der prallen Sonne mussten sie auf eine Höhe von 1298 Meter um Leutasch auf 1151 Meter zu erreichen.

Aufstieg ges.: 1357 m / max.-Höhe:      1298 m / Fahrzeit netto: 6,18 Std.

Etappe   4:  Leutasch – Wolfratshausen  106 km

Es wird wohl wieder ein heißer Tag. Pünktlich um 9.00 Uhr starteten sie zur letzten Etappe. Ab Mittenwald den Isarradweg zu fahren, soweit sie noch Lust hatten.

Es war geplant, die Tour heute zu beenden.

Die Tour führte sie durch die Orte Mittenwald – Wallgau -Vorderriß – Sylvenstein-Stausee- Lenggries – Bad Tölz- Wolfratshausen.

Der Isarradweg ist teilweise sehr idyllisch (Isarwinkel), aber zwischendurch auch hügelig. Wegen der sehr hohen Temperaturen haben sie in Wolfratshausen die Tour um 16.15 Uhr beendet. Mit der Bahn um 16.44 Uhr ab und um 20.32 in Sulzbach an.

Es war wieder eine Erlebnisreiche und anstrengende Radreise.

Aufstieg ges.:  504 m / max.-Höhe:     1151 m / Fahrzeit netto: 5,37 Std.

Zusammenfassung:

Gesamtstrecke:     366 km / Aufstieg ges       3.723 m / Fahrzeit ges.:      22,18 Std.

Ähnliche Beiträge